Am liebsten schreibe ich Bücher. Ich finde, man kann sich so am besten in einen geistigen Gegenstand vertiefen. Meine Bücher nahmen alle mehrere Jahre in Anspruch. Sie stellten so etwas wie geistige Zäsuren in meinem Forscherleben da. Ich wendete mich nach ihrem Abschluss immer anderen Themenfeldern und neuen Methoden zu: von der Textkritik, Kommentierung und historischen Analyse hin zur Erzählforschung und schließlich zur kulturwissenschaftlichen Erfassung eines großen Zeitraums unter Einbezug archäologischer Methoden. Zunächst schrieb ich zu griechischen, dann zu lateinischen Themen.
Meine Monographie über das römische Frauengewand (kostenfrei online verfügbar) ist wohl das komplexeste Buch, das ich bisher geschrieben habe. Ich brauchte dafür zehn Jahre. Der Gegenstand schien einfach, aber er war es ganz und gar nicht. Ich bin erstaunt, wie viele neue Dinge ich auf einem so elementaren Feld wie Kleidung noch herausfinden konnte.
Meine Aufsätze betreffen Autoren, an denen ich Interesse hatte, so z.B. Plinius den Jüngeren und die lateinischen Liebesdichter, d.h. Properz und Tibull. Ein ‚Aufsatz‘ zum dritten lateinischen Liebesdichter Ovid findet sich als Kapitel in meinem Gewandbuch verborgen.
Zwei Beiträge, die ich in Kooperation mit Kollegen aus der Wirtschaftswissenschaft schrieb, haben die antike Philosophie zu Gegenstand. Sie sind eher allgemeiner Natur und greifen auf mein Philosophiestudium zurück. Meine neueste Veröffentlichung berührt zudem auch die KI. Ich bin gespannt, welche Veränderungen diese Technologie mit sich bringen wird.
Und was wird mein nächstes Buch sein? Nun, so viel kann ich schon sagen: Es wird von einer Komödie des Plautus handeln, und auch darin werde ich mir neue Methoden ausprobieren. Ich hoffe, dass ich es nicht wieder zehn Jahr bis zur Veröffentlichung braucht.